Spitzname Reinholtröder Schlangen

Der Volkscharakter liegt eine Wendigkeit, die schnell aufnimmt, die Neigung zum Fabulieren, zum Erzählen, wobei Dichtung und Wahrheit nicht immer streng auseinander gehalten werden. Die Einen neigen dazu die Schwächen und Eigenheiten der Menschen auszuspüren und Ihnen einen treffenden O-Namen zu verpassen, andere scheinen stets bereit den Mitmenschen einen Schabernack oder Streich zu spielen und wiederum unermüdlich Münchhausenideen bei passender Gelegenheit zu verschießen. Beweglichkeit, Spott und Witz haben ihnen die Bezeichnung „Reinholtröder Schlangen“ eingebracht.

So wird erzählt, dass es beim Transport des Altares von Teistungenburg nach Reinholterode Probleme gegeben habe. Keine der Bauernfuhrwerke wollte die Schnitzfigur des Teufels, der jetzt oberhalb der Kanzel angebracht ist, auf seinen Wagen laden. Da steckte einer der Fuhrleute den Teufel in einen Sack. Da nun keiner sah, was er im Sack transportierte, konnte die Teufelsfigur zusammen mit anderen Altarteilen nach Reinholterode gefahren werden.

Zu Recht kann man nun sagen: „De Reinholtreeder Schlagn haan daan Deewel in Sacke gefang’n – Die Reinholteröder Schlangen haben den Teufel im Sacke gefangen.“